Bernau und sein Bauhaus
„Es sollte kein Schulhaus im traditionellen Sinne entstehen mit der erforderlichen Anzahl von Klassen, Seminaren, Wohnräumen usw. in einem Hause beliebiger Form, sondern es sollte das in jeder Hinsicht Vorbildliche geschaffen werden: der Typ der neuen Schule, einmal, um den Opfersinn der hier sich weiterbildenden Arbeiter die dankbare Gesinnung ihrer großen Organisation zu zeigen, zugleich aber auch, um ihnen, die doch alle aus engen häuslichen Verhältnissen, oft genug aus überfüllten und ungenügenden Wohnungen kommen, wenigstens für diese Woche des Unterrichts die Ziele und Methoden moderner Wohnkultur in einer so reinen und zwingenden Form nahe zu bringen, faktisch erlebbar zu machen, daß die von dem Beispiele für immer Nutzen und inneren Gewinn hätten. Ein Maximum von Lebensfreude, die Nähe der elementaren Lebensreize, sollten den Schülern hier vermittelt werden bei aller Schlichtheit und Knappheit des Bauens. So war eine Aufgabe gestellt, die vom Architekten ein ganz besonderes Maß von Takt erforderte, denn so wenig der Bau eine Schulkaserne werden durfte, so wenig durfte er renommistisch in einen fremden äußerlichen Luxus fallen.“
